Es ist mal wieder soweit. Ich habe mich abermals an etwas gewagt. Dieses Mal sogar etwas mir gänzlich Neues. Die Rede ist hier nämlich von malen mit Kreide. Doch wie auch bei Malfarben für Leinwand, gibt es auch hier unterschiedliche Sorten und auch gewisse Techniken ....
Zeichnungen
Hab mir keine Gedanken weiter darüber gemacht und einfach drauf los gemacht. Meine erste Idee war trotzdem schon mit einer kleinen Vorstellung gekommen. Ich dachte ein Bambuswald würde sich als einfach umsetzen lassen. Vor allem wenn er so simpel und primitiv dargestellt werden würde. Das ist mir auch ziemlich offensichtlich gelungen. Den Birkenwald erweiterte ich durch ein komplexeres Muster der Rinde und den zusätzlichen Weg aus Sand hindurch. Mit Hilfe eines schnellen und kurzen Tutorial Videos auf YouTube, hab ich dann das Losgelöst kreiert, das dem aus dem Video von der Dame als Beispiel sehr nahe kommt, aber nicht gleich werden sollte. Ein weiterer Versuch sollte dann zu viel des Guten werden, als Ineinandergreifend geschaffen wurde. Bei Spannungen wollte ich abermals zwischen verwischten und geführten Linien einen Unterschied und Hervorhebungen für mich machen. Das gleiche gilt auch für Verspielt. Nur dass die Farben hier wesentlich kräftiger und nicht ganz so düster und zu sehr vermischt sind wie beim Vorhergehenden. Das letzte Bild meiner ersten Erprobungen habe ich geschaffen um die Fotos für das Blog-Vorschaubild und den Materialien zu schießen. Welches Motiv ließe sich dafür wohl am ehesten und schnellsten kreieren? Richtig - Die Jahreszeiten gehen immer. Ist bunt und perfekt für Farbverläufe und Musterungen.
Bei den Jahreszeiten bleibend, habe ich für jedes der vier Wechsel (Frühling, Sommer, Herbst und Winter) nochmal einzelne Bilder gemacht. Diese auf DIN A5 daher kommen und die Basis des großen Gesamtbildes von allen aufweist aber um noch ein paar kleinere Details erweitert wurde. Ich habe hier auch neben Kreide zusätzlich den einen oder anderen Polychromo auch noch genutzt. Die Zeichnung Wirbel war dann ein weiterer Versuch zwischen verwischten Verläufen zu klarerer und harte Linien. Das letzte sollte einfach nur ein einfacher Farbverlauf sein. Anders als die anderen Arbeiten habe ich hier im Hochformat gearbeitet. Dies ist allerdings nicht festgelegt, da ich hierfür auch das Unterzeichnen mit Datum und meiner Initialen bewusst darauf verzichtet habe um das offen zu halten. Wer weiß, ob mir das noch nützen kann.
Der Unterschied zwischen Öl- und Soft-Pastellkreide besteht darin, dass Softpastell sehr krümlig, aber dafür sehr leicht und schön zu verwischen sind. Öl dagegen ist "glatter" und "fester". Härter halt. Neben der Kreide gibt es auch Pastellstifte, die solche Arbeiten super um Fein- und Kleinigkeiten ergänzen. Ebenfalls von der Marke - doch es gibt auch zahlreiche Alternativen wie Jaxell oder auch Ohuhu. Dies ist - wie immer- übrigens keine Werbung.
Material und Werkzeuge
Ich habe die Softpastell Kreide von Farber-Castell genommen. Das umfangreichste Paket liefert 72 Farben. Die Stücke sind zugegebener maßen nicht sonderlich groß oder lang. Doch für das erstmalige probieren reicht es. Auch wenn sie preislich leider nicht ganz ohne sind. Dazu hab ich mir gleich auch passendes Papier geholt, dass im Block auch Blätter in 4 verschiedene Töne aufweist und damit zusätzlich nochmal eine Vielseitigkeit oder Erleichterung je nach Motiv schaffen kann. Mir liegen Blöcke in DIN A4 und A5 vor. Das letzte Bild zeigt, wie ungefähr ein von mir vorbereiteter Arbeitsplatz aussehen kann. Hier war es für die Zeichnung "Jahreszeiten". Auf den ersten Bild mit allen Materialien und den letzten vom Arbeitsplatz könnt ihr außerdem noch ein paar andere Sachen wie Handschuhe, Taschentücher, Wattestäbchen (die kamen übrigens beim Birkenwald zum Einsatz) und so ein Schwämmchen ausmachen. Man könnte diverse weitere Werkzeuge mit einbinden. So wie Pinsel oder Spachteln usw. Ebenfalls glaub ich, dass sich Kreide auch anbietet um neben den passenden Stiften (hier wären es Pastelle) auch mit Markern, Aquarellen oder Acrylfarbe erweitern oder ergänzen bis hin zum vermischen nach Mixed Media Prinzip ließe.
Mein Ersteindruck
Irgendwie geht es schnell und gut von der Hand. Das Verwischen und Verlaufen lassen der Farben macht so viel Spaß, wie die Sauerei die durch den vielen feinen Staub und Krümmel wieder nervig ist. Ich habe mit Einwegshandschuhen gearbeitet und es trotzdem geschafft meine Arme, den Tisch und auf der Arbeit selber Dinge zu hinterlassen, die nicht erwünscht waren. Dennoch, wenn man sich dazu vielleicht besser vorbereitet oder eine bessere Handhabung lernt, dann kann das durchaus geil sein mit den Teilen was zu fabrizieren. Man hatte ständig irgendwie das Gefühl von Leichtigkeit. Meine Tendenz an Motiven geht hierfür auch wieder eher zu abstrakteren. Aktuell finde ich das am einfachsten vor allem zum Experimentieren.
Aufbewahrung
Etwas beschwerlicher ist das Danach. Nach dem man ein Bild fertig gestellt hat. Es gibt Fixierspray. Doch ich habe nur eins für Acryl und das hat mir auf Leinwand leider auch schon den einen oder anderen Patzer hinterlassen. Es streiten sich auch die Geister darum. Bei Gelegenheit probiere ich das vielleicht auch selber nochmal aus. Bis dahin ist das Einscannen direkt über mein Drucker eher kontraproduktiv, da die Farbe gerne auf der Fläche dort zurück bleibt. Also musste hierfür Microsoft Lens als App und die Kamera meines Smartphones als Alternative her. Zur Aufbewahrung mache ich Gebrauch von herkömmlichen Folien und einem Abheften in einem einfachen Papphefter. Eine Einrahmung sollte wohl gut überlegt sein, wenn es doch noch zu sehr an anderen Flächen haftet.
Habt ihr schon mal mit Kreide gezeichnet? Ich kannte es nur aus der Schule und auch ein wenig durch Straßenmalkreide. Doch die Kunstkreide ist eine ganz andere Geschichte. Alleine schon von den Größen und der Auswahl der Farben und deren möglichen Beschaffenheiten. Es hat aber auch ein bisschen was vom Zeichnen mit Kohle. Von den Basics her sind sich diese beiden Materialien ziemlich ähnlich, was für mich daher auch ein klein wenig was Vertrautes wieder an sich hatte, da ich mit diesem Utensil auch schon mal das Vergnügen hatte.