Endlich habe ich es geschafft. Nun bin ich auch im Besitz solcher Illustrations- und Layout Marker. Da ich bisher noch kaum mit ihnen gearbeitet habe, nutze ich hiermit gleich die Möglichkeit euch an meinen ersten Übungen teil haben zu lassen. Die Ergebnisse und Infos dazu folgend:
Meine Stifte sind von der Marke Ohuhu und ich habe sie auf Amazon erworben. Das Set hat 320 Farben und hat mich zum Zeitpunkt des Erbes fast 170€ gekostet. Für die hohe Anzahl an verschiedenen Farbtönen handelt es sich hierbei jedoch um eine wesentlich günstigere Alternative zu den bekannten Copic Markern. Dies ist keine bezahlte Werbung!
Bei dem Motiven handelt es sich hierbei meist bereits um vorgefertigte Vorlagen aus dem Internet oder von meinem Rechner als Ausdrucke. Da es mir erstmal nur darum ging die Stifte kennen zu lernen und irgendwas zum Ausmalen zu haben. Damit wollte ich mir die Vorarbeit vom Entwerfen, skizzieren, übertragen bis hin zum Konturen setzen überspringen und somit Zeit sparen. Bei den Bildern war ich darauf bedacht, eine Mischung aus x-beliebige Motiven, Fanarts und eigene Charaktere zu nutzen um so möglichst eine breite Palette an Farben nutzen zu müssen und mich in vielen verschieden Gestaltungsmöglichkeiten damit zu probieren.
TESTBILD 1: ROSE
Diese Rose ist aus einem einfachen Malbuch. Da das Papier in diesem nicht den Stiften entsprechend ist, habe ich mir das Motiv von dort heraus gepauscht. Es gab hierfür keine Farbvorlage. Demzufolge sind die Farben frei und mehr oder weniger wahllos erstmal gewählt. Immerhin wollte ich erst einmal nur ein Gefühl für die Stiftspitzen und die ersten Unterschiede in den Farbtönen bekommen. Die Blattadern waren hier lediglich durch ein Tipp aus einem YouTube-Video möglich.
TESTBILD 2: PEACH
Mit der zweiten Übung habe ich mich dann an einem Fanart probieren wollen. Auch hierfür habe ich mir von einer Vorlage aus dem Internet Gebrauch gemacht. Diese wie bei der Rose ich auf das passende Papier jedoch erst noch übertragen musste, da mir der Ausdruck schon vorlag. Es handelt sich hierbei um Prinzessin Peach aus dem Super Mario Universum von Nintendo, einem Videospielentwickler. Als Fanart gibt es hierfür demzufolge auch eine Vorlage mit Farben. Sogar selbige Bild wie zu dem Ausmalbild. Anfangs lief es auch alles sehr gut, auch wenn ich insgesamt viel zu dunkle Farbtöne gewählt habe. Wirklich verhauen habe ich es dann aber bei dem Kleid und den Schattierungen. Diese mir dann gänzlich missglückt sind, da ich da noch nicht die Vorgehensweise bei solchen Stiften kannte und nicht wusste, dass diese sich doch sehr von dem wie ich das bisher sonst immer gemacht habe unterscheidet. Die Farbstufungen und Verläufe sind hier auch einfach noch viel zu hart und ungünstig.
TESTBILD 3: SHARPIE
Bei diesem Testbild dachte ich, nehme ich mir mal einen meiner eigenen Charaktere vor und wer würde da sich nicht am besten eignen für als mein Maskottchen. Immerhin sollte es nach Peach nicht gleich wieder so ne Nummer zu groß werden. Das Bild ist bereits in Buntstift gefärbt in meiner Galerie zu finden. Anders als die vorherigen Bilder habe ich hier meine noch farblose aber bereits mit Konturen versehene Scan-Version benutzt um sie auf das gesonderte Papier vom Computer auf das Papier auszudrucken. Dabei habe ich jedoch feststellen müssen, hier und da vor dem Drucken wegen dem Papier was einstellen zu müssen. Wie unschwer zu erkennen, gab es beim Ausdruck nämlich unfeine Streifen und Geschmiere. Etwas ärgerlich, doch da es nur zur Übungszwecken dienen soll, wollte ich das Bild nicht gleich in den Mülleimer deswegen werfen, sondern trotzdem benutzen. Da es sich hierbei um einen meiner eigenen Figuren handelt, habe ich hier gleich die Gelegenheit genutzt um nach der Koloration mir die Beschriftung jedes einzelnen Stiftes, den ich gebraucht habe, gleich zu notieren für spätere Male. So brauche ich nicht ewig wieder neu probieren und es kann zu keinen abweichenden Farbtönen dadurch mehr kommen. Das Motiv war bis auf das Klecksen und bereits rauf gemalte von Sharpie mit dem Pinsel auf der Zeichenrolle einfach. Bis auf den Heiligenschein habe ich soweit auch relativ gut schon die richtigen Farbtöne getroffen.
TESTBILD 4: BERGLANSCHAFT
Eine Landschaft, welche das ganze A4-Blatt ausfüllt sah ich als nächstes für mich in Betracht. Einfach um mal zu schauen wie ich mich bei großen Flächen anstelle und wie ich die Teile da Hand haben muss. Es handelt sich erneut um ein Ausmalbild aus dem Internet und wie bei Sharpie direkt von da auf das passende Papier gedruckt. Dieses Mal gleich mit den richtigen Einstellungen. Bei diesem Bild habe ich dann erstmalig angefangen neben den Markern auch Buntstifte mit einzubringen. Hier vor allem um Strukturen zu setzen, welche sich da besonders beim Schaf, den Bergen oder der Wiese und den Büsche ja gut anboten. Ich finde den Himmel außerordentlich gut geglückt und auch die Strukturen sind wie ich das auch ohne die Marker machen würde. Mir behagt nur die Auswahl des dann doch zu dunklen Grüntons für die Wiese nicht. Es hätte gerne in der Basis noch sehr viel heller sein können.
TESTBILD 5: NALU
Der fünfte Anlauf kommt wieder mit bekannten Charakteren daher. Natsu und Lucy aus Fairy Tail. Einer Manga- und Animeserie und aus der Feder von dem Mangaka Hiro Mashima. Daher gibt es auch hier wieder eine gewisse Farbvorgabe. Ich habe mich hier drei Variationen bedient, da dies sich alleine schon zwischen der Comic bzw. in dem Fall sogar Artbook-Fassung, als auch der animierten Version schon sehr stark voneinander unterscheidet. Dazu genommen habe ich mir aber auch noch eine Koloration von einem anderen User, der mir jedoch unbekannt ist. Auch hier habe ich den Mix aus mehreren Stiften angewendet. Also die Marker als Basis und die Buntstifte wieder für Strukturen und dieses mal auch Schattierungen. Außerdem habe ich mich hier, zu mindestens bei der Blonden, in dem korrekten Ablauf mit dem Markern probiert. Anders als wie ich es bisher immer gemacht habe von hell auf Dunkel, ist es bei diesen Künstlerstiften nämlich dann doch sehr viel besser von Dunkel zu Hell zu gehen. Also erst mit den Schatten anzufangen und sich dann zu den hellen Farben vorzuarbeiten. Das nennt sich Blenden und führt auch zu deutlich weicheren Übergängen und schöneren Farbverläufen. Hier bin ich froh mir erneut nochmal ein Video von der Jona JRPG angesehen zu haben und danke ihr hiermit an der Stelle auch für ihre sehr hilfreichen Erklärungen, Tipps und Tricks. Das Bild orientiert sich farblich zwar sehr an der Artbook-Fassung des Motives, doch ich konnte nicht anders als irgendwie mein Still in der Koloration auch mit einzubringen. Daher sehen vor allem die Haare der beiden nicht weich, sondern "haarig" aus.
TESTBILD 6: UNTERWASSERWELT
Ein weiteres Motiv aus den Weiten des Internets. Gleiches Verfahren wie bei denen davor. Im Mittelpunkt steht das Seepferdchen. Dieses wie auch die anderen kleinen Fische habe ich mit den Alkohol-Markern koloriert. Alles andere ist mit Buntstiften. Somit lässt sich gut zeigen, wie das eigentliche Motiv dadurch stärker vom seichten Hintergrund abgehoben werden kann - trotz auch ähnlicher beinhaltender Farben wie auch das Wasser und der Sand. Wirkt gleich ganz anders von der Gestaltung her wie das Berglandschaftsbild mit dem Schaf, nicht wahr? Es war mein erster Versuch nach einigen Übungen und ansehen von der Herangehensweise was auch Farbverläufe angeht. Besseres ineinander verblenden. Das ist mir teils gut gelungen. Nicht ganz, da ich hier bei der Farbauswahl und Umsetzung zu der Figur keine konkreten Vorstellungen weiter hatte und daher noch relativ frei und flexibel während des Einfärbens jederzeit abweichen konnte wie es mir beliebt. Das ist bei einem Werk mit genauen Bild vor Augen nicht mehr so einfach.
Mein ersten Versuch mit solchen Stiften zu arbeiten hatte ich im Rahmen des kunstlokalmachen Projektes über einen Workshop mit dem Schwerpunkt Manga und Kanji.
Da es sich hier um die ersten Versuche handelt und ich diesen Beitrag nicht ins Unendliche fort führen möchte weil es wohl auch noch zukünftig nicht gleich sofort reibungslos sein wird, führe ich hier trotzdem nochmal die bis hier her mir aufgefallenen Probleme von meiner Seite her mit diesen Stiften kurz nochmal als Übersicht auf. In der Hoffnung, sie irgendwann beseitigt zu haben:
- Farbstufungen, Verläufe, Weichzeichnen, Blenden, Ränder einhalten, Schmieren, Strukturen, große Flächen ohne Streifen kolorieren
Übrigens: es ging nie darum die Bilder eins zu eins kopieren zu wollen. Die Vorlagen dienten mir ausschließlich zur Orientierung und zur Stütze, damit ich mir unter anderem vor allem bei Fanarts keine Gedanken weiter über Schattenwürfe oder sowas noch zusätzlich machen musste.
Gerne könnt ihr mir auch eure Erfahrungen mit solchen Stiften oder welche ihr genau nutzt oder auch empfehlen würdet mitteilen. Ich freue mich über jede Unterstützung!