Ich weis nicht wie es euch geht, aber ich bin in vielen lieber traditionell. Inzwischen ist vieles aber auch digital möglich. Obwohl ich in beiden unterwegs bin, hänge ich aber immer noch eher bei der Klassischen Variante. Warum? Das möchte ich euch verraten.
Für mich hat das Traditionelle einfach einen bestimmten Charme. Sei in der heutigen Zeit sicher auch viel der Nostalgie zugeschrieben, so ist die darin zu investierende Arbeit für mich augenscheinlich sehr viel mehr intensiver und umfangreicher als auf der digitalen Ebene. Nicht umsonst, gilt allerlei Technik heute als Erleichterung in vielen Gebieten. Dafür sind sie schließlich gemacht.
Mir ist das kürzlichst erst wieder bei einer simplen Sache klar geworden. Ich schreibe gerne mal Tagebuch. Das ist für mich persönlich ziemlich wichtig. Es ermöglicht mir wirklich alles nieder zuschreiben was mich bewegt und dadurch einiges besser zu verarbeiten. Meine Gedanken werden durch nichts und niemanden gestört. Dabei bevorzuge ich ganz klar ein richtiges Blatt Papier (oder ein Notizbuch) und einen Kugelschreiber. Die Momente, in denen ich mit der blauen Spitze über das Karomuster fahre, haben auf mich aber scheinbar einen äußert starken Effekt. Ich bin ja allgemein eher der Typ, der sich schon immer alles besser durch aufschreiben einprägen konnte. Aber eben nur auf diese Art und Weise. Und so ist es an der Stelle auch mit dem Verarbeiten. Also immer wenn ich was per Hand schreibe, dann merke ich mir das nicht nur besser, sondern ich verinnerliche das auch intensiver. Gerade bei manchen Gedanken hat das den Vorteil, dass ich sie selbst gleich nach der Niederschrift anfange zu hinterfragen. Mich damit zu hinterfragen. Mehr mit mir oder der Situation beschäftige. Die Ereignisse noch mal Revue passieren lassen und ab und zu auch neue Erkenntnisse dadurch erlange.
Mein letztes Buch ist leider schon wieder voll. Da dachte ich vielleicht doch auf digital umzusatteln. Aber bei diesen bisherigen zwei Versuchen, füllte sich das einfach ... nicht richtig an. Falsch. Irgendwie fehlte mir da einfach irgendwas. Ich denke, es ist der Zauber des Traditionellen. Das blieb bei dieser Variante einfach aus. Obwohl digital sonst so viele Vorteile mehr hätte. Hier sei nur mal die Einsparung von Papier, Stift und auch Platz als nur drei von ihnen zu nennen. Es wäre ja auch deutlich umweltfreundlicher. Nicht zuletzt eine saubere Korrektur oder komplette Überarbeitungen - ohne das man hinter her davon noch was sieht. Einfach unersetzlich! Wenn ich Geschichten schreibe, will ich das niemals missen müssen. Beim Tagebuch ist mir das allerdings vollkommen gleichgültig, ob ich da ein Wort oder mehr durchstreichen und dann nochmal geändert neu schreiben muss. Auch Rechtschreibung spielt dort keine Rolle für mich. Das Werk gilt schließlich nur mir und meinen Gedanken. Ein Teil meiner Seele, die ich irgendwo einfach nur kurz fest gehalten haben wollte. Sie damit entlasten und für mich zum abschließen wegpacken. Ich brauche das Traditionelle hier einfach wohl sehr.
Wer mich kennt, weis, dass ich auch beim Zeichnen lieber mit den Altbackenen Buntstiften als den vielen Eben und Pinsel in Adobe oder so arbeite. Aber auch hier wären so viele Dinge, die etliches erleichtern würden. Vor allem das Zusammenspiel von Größen, Hintergrund und Vordergrund sowie von Skizze/Entwürfe bis hin zur Vollendung. Man könnte viel mehr mit Farben experimentieren, rasch mehrere Versionen von einem Bild anfertigen und und und. Trotzdem hänge ich lieber an meinem Blatt Papier, direkt auf dem Schreibtisch und nicht an einen Bildschirm. Dabei habe ich doch ständig Angst, mir eines meiner Schaffungen mit Experimentieren zu versauen. Doch vielleicht ist es genau das, was ich brauche. Der Lerneffekt ist dadurch eventuell viel höher. Baut im Umkehrschluss aber vermutlich auch Hemmnisse auf ...
Doch ich bleibe dabei. Das Traditionelle hat für mich eine gewisse Magie. Die brauche bzw. möchte ich einfach bei bestimmten Dingen einfach haben. Sie geben mir etwas, das auf mich hier und da eine Form von Einfluss übt. Übrigens sind das nur zwei Beispiele aus meinem Leben gewesen. Aber da gibt es noch einige mehr, bei denen ich eher traditionell veranlagt bin. Ich mag es und finde es nicht schlimm. Und ihr so?
Du willst wissen wie ich zum Digitalen stehe und ob sich was geändert hat in der Hinsicht?
Dann empfehle ich zwingend in den neueren Beitrag "Die Magie des Digitalen" zu lesen!